Wednesday, August 20, 2008

Die Bedeutung von Information für Krebspatienten und Erfahrungen aus der Arbeit des Krebsinformationsdienstes in Heidelberg

Zusammenfassung   Krebspatienten haben einen ausgeprägten Informationsbedarf. Neben dem Arzt als wichtigstem Ansprechpartner nutzen sie zahlreiche andere Quellen. Aus der breiten Verfügbarkeit von Informationen ergibt sich jedoch der Bedarf nach Metainformation, nach Erklärung, Wertung und Integration in den individuellen Kontext. Ein qualitätsgesicherter telefonischer Informationsdienst kann hier wesentliche Unterstützung leisten und verbindet die Vorteile eines Massenmediums mit denen inter-personaler Kommunikation. Der Krebsinformationsdienstes (KID), mit Förderung durch das Bundesgesundheitsministerium im Jahr 1986 am Deutschen Krebsforschungszentrum etabliert, hat dieses Konzept der Gesundheitsinformation erstmals als bundesweites Angebot implementiert. Der KID vermittelt entsprechend dem aktuellen Stand des Wissens und auf den individuellen Bedarf zugeschnittene qualitäts-gesicherte Informationen zu allen onkologischen Fragen und Themen sowie Adressen und Angebote von Versorgungseinrichtungen bundesweit. Rund 40% der KID-Klientel sind Patienten. Wesentliche Anliegen sind der Wunsch nach Rückversicherung, nach Erklärung, Wertung und Einordnung vorhandener Informationen, nach einem Wegweiser in der Versorgungslandschaft und nach einem unterstützenden Gespräch. Die Telefoninformation kann Defizite ausgleichen und die Arzt-Patienten-Beziehung durch die Möglichkeit vertiefender Gespräche stützen. Entsprechend dem Bedarf und neuen Informationspräferenzen wird das Angebot durch umfangreiche Internet-Informationen, einen E-Mail-Service und die Herausgabe von Broschüren ergänzt. Der KID ist eingebunden in ein Netzwerk der Versorgungsangebote und leistet durch Auswertung der Anfragen einen Beitrag zur bedarfsorientierten Gesundheitsinformation.

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