Thursday, July 31, 2008

Chirurgische Therapie des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms

Zusammenfassung  Jedem Patienten mit lokoregionär begrenztem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) sollte die chirurgische Therapie angeboten werden. Bei Patienten mit ausreichender funktioneller Reserve sind Standardresektionsverfahren die Lobektomie, die Lobektomie mit bronchoplastischer und/oder angioplastischer Erweiterung, die Bilobektomie oder die Pneumonektomie. Nichtanatomische oder atypische Lungenresektionen kommen nur für Hochrisikopatienten infrage. Nichtbefallene Lungenlappen sollten erhalten und ggf. reanastomosiert werden. Eine Resektion, die über die radikale Entfernung des makroskopisch und mikroskopisch sichtbaren Tumors hinausgeht, bringt keinen Überlebensvorteil. Jede chirurgische Therapie mit kurativer Zielsetzung wird durch eine komplette ipsilaterale Lymphknotendissektion vervollständigt.Die Prognose nach Diagnosestellung eines NSCLC ist schlecht. Ein Jahr nach Diagnosestellung leben noch 45% der Patienten, nach 5 Jahren noch 14%. Betrachtet man die Untergruppe der kurativ operierten Patienten im Stadium IA, so findet man jedoch Überlebenswahrscheinlichkeiten von 93% nach 1 Jahr und von 70–80% nach 5 Jahren. Insofern bietet die Operation beim NSCLC im frühen Stadium eine begründete Aussicht auf Heilung. Eine zusätzliche adjuvante (postoperative) Chemotherapie nach kompletter Resektion kann die Überlebenswahrscheinlichkeit weiter um 4–15% verbessern (bei Stadium II). Generell sollte es einer sorgsam geführten, alle Faktoren der Tumorausdehnung und der individuellen Komorbidität berücksichtigenden interdiziplinären Beratung überlassen bleiben, die Indikation zur Operation zu stellen oder abzulehnen. Inoperabilität sollte nicht allein aufgrund der Papierform konstatiert werden, sondern nur unter Berücksichtigung aller indivuellen Patientenfaktoren.

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