Thursday, July 31, 2008

Risikoadaptierte Hormontherapie des prim?r operablen Mammakarzinoms

Zusammenfassung  St. Gallen 2005 hat 3 neue Risikokategorien für die adjuvante Therapie aufgestellt, das niedrige Risiko, das mittlere Risiko und das hohe Risiko. Innerhalb dieser Risikokonstellationen ist das endokrine Ansprechen (endocrine responsiveness) das Hauptkriterium, um Behandlungsempfehlungen für die adjuvante Systemtherapie zu treffen. Dieses endokrine Ansprechen wird in der vorliegenden Arbeit durch die Diskussion möglicher Faktoren und unterschiedlicher Steroidrezeptorkonstellationen differenziert dargestellt, um zusätzliche Entscheidungshilfen für Behandlungsempfehlungen zu schaffen. Gleichzeitig wurden die neuesten klinischen Daten der adjuvanten Hormonstudien des primär operablen Mammakarzinoms in die Behandlungsempfehlungen eingearbeitet. Tamoxifen ist heute nicht mehr allein Standard in der adjuvanten Therapie postmenopausaler Frauen. Die Aromatasehemmer führen zu höheren Ansprechraten und längeren Remissiondauern in der Therapie metastasierender Mammakarzinome und zu signifikant geringeren Rezidivraten in der adjuvanten Therapie. Aber auch zwischen den Aromatasehemmern bestehen Effektivitätsunterschiede in Abhängigkeit vom Risikoprofil, die in die Erarbeitung dieser Therapievorschläge eingeflossen sind. In der Initialtherapie können die Therapieempfehlungen anhand der Rezeptorkonstellation, des Nodalstatus, möglicher Kontraindikationen und bestehender Vorbehandlungen getroffen werden. In der Sequenztherapie ist nur noch der Nodalstatus, die Chemotherapie-Vorbehandlung, eine Tamoxifenunverträglichkeit und eine mögliche Therapiepause nach Tamoxifen für die Weiterbehandlung mit einem Aromatasehemmer entscheidend. Ein Aromatasehemmer kann als Initialtherapie signifikant mehr Frührezidive und als erweiterte Therapie signifikant mehr Spätrezidive verhindern. Eine frühe Sequenztherapie mit einem Aromatasehemmer nach 2–3 Jahren Tamoxifen kommt für die frühen Rezidive zu spät und erreicht aufgrund seiner kurzen Therapiedauer von 2–3 Jahren die Spätrezidive nicht.

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